Ich leihe euch für eine Zeit
Ein Kind von mir, sprach Gott
Liebt es, solang sein Leben währt,
betrauert es im Tod.
Es kann sechs, sieben Wochen nur,
auch dreißig Jahre sein,
doch wollt ihr es, auf Widerruf,
an meiner Statt betreun ?
Es ist so lieb, und habt ihr es
auch nur für kurze Zeit,
so bleibt euch die Erinnerung
als Trost in eurem Leid.
Versprechen kann ich nicht, wie lang,
und wann das Urteil fällt,
damit dies Kind so manches lernt
„da drunten “ auf der Welt
So wird auf Abruf dieses Kind
jetzt in die Welt geführt,
damit die Lehre, die ich gesandt,
euch an der Seele rührt.
Ich suchte lange weit und breit
ein Paar, das mir gefällt,
und aus der Menge hab ich dann
euch beide ausgewählt.
Erweist ihm Liebe noch und noch,
umsonst ist keine Müh,
und hasst mich nicht, wenn ich es ruf
zu mir zurück so früh.
Ich höre eure Worte schon:
„ O Herr, Dein Wille gescheh“,
und um der Freude an diesem Kind
riskieren wir auch das Weh.
Wir liebten es mit Zärtlichkeit,
solang er bei uns war,
und Dankbarkeit für dieses Glück
erfüllt uns immerdar.
Du kamst jedoch und riefst es fort,
viel eher als vorgesehn.
O Herr, vergib uns unseren Schmerz
und hilf uns, zu verstehn.
Traurigkeit ist wie ein Wasserfall
ohne Wasser.
Traurigkeit ist wie eine Pastete
ohne Tomatensoße.
Traurigkeit ist, Kleider zu haben,
aber keinen Körper.
Traurigkeit ist eine Geldbörse
ohne Geld.
Traurigkeit ist eine Glühbirne
ohne Licht.
Traurigkeit ist eine Zahnbürste
ohne Zahnpasta.
Traurigkeit ist wie eine Dusche
ohne Seife.
Traurigkeit ist etwas, das man
zum Leben nicht braucht.
Es gibt einen Weg, den keiner geht,
wenn du ihn nicht gehst.
Wege entstehen, indem wir sie gehen.
Die vielen zugewachsenen,
wartenden Wege,
von ungelebtem Leben überwuchert.
Es gibt einen Weg, den keiner geht,
wenn du ihn nicht gehst.
Es gibt deinen Weg, einen Weg,
der entsteht , wenn du ihn gehst.
Mit meinem Herzen
schrieb ich in den Sand
Dein Name bleibt.
Auch wenn die Winde
tausend Tänze tanzen
und wilder Wirbel
zu zerstören droht
was nicht
in mir
zerstörbar ist
Dein Name bleibt.
Auch wenn´s im Muschelgang
des Herzens
flüsternd raunt
Warum ?
Auch wenn das Silberrad des Lebens
wie ungefragt
und selbstverständlich weiterläuft –
Roulette des Seins ?
Du lebst
in meinen Träumen fort
ganz wie ein Blütentraum
voll duftender
Erinnerung
denn du warst gestern
du wirst morgen sein
Dein Name bleibt .
In mir die Atemwunde
weil ich
in mir
dich nicht
vergessen kann.