Mitmenschen nehmt uns Trauernde an

Dieser Text bekamen wir von der Selbsthilfegruppe f�r verwaiste Eltern. Er wurde von einer Mutter verfasst, und spiegelt unser Gef�hlsleben in dieser schwierigen Zeit wieder.

Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos.
Die Wunde in uns ist noch offen und weiteren Verletzungen preisgegeben.
Wir haben so wenig Kraft, um Widerstand zu leisten.

Gestattet uns unseren Weg, der lang sei kann. Dr�ngt uns nicht, so zu sein wie fr�her, wir k�nnen es nicht.
Denkt daran, dass wir in Wandlung begriffen sind. Lasst Euch sagen, dass wir uns selbst fremd sind.
Habt Geduld.

Wir wissen, dass wir Bitteres in Eure Zufriedenheit streuen, dass Euer Lachen ersterben kann, wenn Ihr unser Erschrecken seht,
dass wir Euch mit Leid konfrontieren, dass Ihr vermeiden m�chtet.

Wenn wir Eure Kinder sehen, leiden wir.
Wir m�ssen die Frage nach dem Sinn unseres Lebens stellen.
Wir haben die Sicherheit verloren, in der Ihr noch lebt.

Ihr haltet uns entgegen: Auch wir haben Kummer.
Doch wenn wir Euch fragen, ob ihr unser Schicksal tragen m�chtet, erschreckt Ihr.
Aber verzeiht: Unser Leid ist so �berm�chtig, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerz gibt.

Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln k�nnen.
Unsere Kinder begleiten uns .Vieles, was wir h�ren,
m�ssen wir auf sie beziehen.
Wir h�ren Euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab.

Nehmt es an, wenn wir von unseren Kindern und unserer Trauer zu sprechen beginnen.
Wir tun nur das, was in uns dr�ngt.
Wenn wir Eure Abwehr sehen, f�hlen wir und unverstanden und einsam.

Lasst unsere Kinder bedeutend werden vor Euch.

Teilt mit uns den Glauben an sie.
Noch mehr als fr�her sind sie ein Teil von uns.
Wenn Ihr unsere Kinder verletzt, verletzt Ihr uns.
Mag sein, dass wir sie vollendeter machen, als sie es waren,
aber Fehler zuzugestehen f�llt uns schwer.
Zerst�rt nicht unser Bild.
Glaubt uns: Wir brauchen es so.

Versucht Euch in uns einzuf�hlen.
Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit w�chst.
Glaubt daran, dass wir eines Tages mit neuem Selbstverst�ndnis leben werden.
Euer � Zu-trauen� st�rkt uns auf diesem Weg.

Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal
anzunehmen, werden wir Euch freier begegnen.
Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick, unser Ungl�ck zu leugnen.
Wir brauchen Eure Annahme.
Vergesst nicht, wir m�ssen so vieles von neuem lernen.
Unsere Trauer hat unser Sehen und f�hlen ver�ndert.

Bleibt an unserer Seite.
Lernt von uns F�r Euer eigenes Leben.

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